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Aquileia wurde 181 v. Chr. von den Römern als lateinische Kolonie gegründet. Sie ist nur wenige Kilometer vom Meer entfernt, am Ufer des großen Flusses Natisone Torre, welcher damals durch die Gegend floss und von der Stadt bis zum Meer befahrbar war. Die Stadt wurde im Wesentlichen aus militärischen Gründen errichtet.
Es war die Zeit als Rom sich nach der Eroberung der gesamten Halbinsel im nördlichen Teil Italiens ausdehnte: Aquileia war die Basis der Operationen gegen die Bevölkerung aus Kärnten, die entlang des Alpenraums wohnte, und wurde anschließend die Basis des gesamten römischen Eindringens in die Provinz Illyrium, Dalmatien und Pannonien. Auch danach war sie noch der Ausgangspunkt für entfernte militärische Operationen und der Überwinterungsort der Legionen.
Zu Beginn genoss das Reich eine lange friedliche Periode, in der die Stadt sehr reich und bevölkert war: man schätzt, dass sie zu ihren besten Zeiten zwischen 70.000 und 100.000 Einwohner hatte und somit die größte Stadt Norditaliens war, bis sie von Mailand ausgestochen wurde. In der frühchristlichen Zeit war sie das Zentrum des neuen Glaubens und der neuen Kunst. Zur Zeit der barbarischen Invasionen hatte Aquileia erneut eine militärische Bollwerkfunktion in Ostitalien, wie die antiken Quellen und die vielen Umfassungsmauern der Stadt beweisen. In der patriarchalischen Zeit, vor allem zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert, hatte sie erneute Glanzmomente, da sie das politische Zentrum einer großen kirchlichen Gerichtsbarkeit war.
Viele Elemente der Stadt sind berühmt und einige davon sind aufgrund des seit über fünfzig Jahren bestehenden Erhaltungskriteriums der Ruinen sichtbar. Leider sind nur wenige archäologische Reste Aquileias erhalten geblieben. Festungsmauern sind in den südlichen und östlichen Stadtteilen erhalten.
Der Flusshafen hat eine Frontseite von mehr als 300 m mit Anlegekais, Treppen und Lagern. Auch auf den Hafenkais wurden Festungsanlagen gebaut.
Das Forum befindet sich in der Stadtmitte. Die schöne Säulenhalle ist erhalten geblieben und momentan wird die ganze Gegend ausgegraben.
Südlich des Forums befindet sich die bürgerliche Basilika, die vor kurzem teilweise ausgegraben worden ist und an welcher eine große Strasse entlangführt. Einer Inschrift zufolge hat Aratria Galla in ihrem Testament gewollt, dass diese Strasse gepflastert wird.
Es werden auch die großen Thermen (momentan nicht der Öffentlichkeit zugänglich) ausgegraben, welche reich an spätantiken Mosaiken sind, die zur Zeit im Museum zu besichtigen sind. Das „Sepolcreto“ ist ein schönes Merkmal der „via sepolcrale“, welche von monumentalen Familiengräbern flankiert wird. Sie sind wichtig, um die Bedeutung der Bräuche der Antike zu verstehen.
Im Stadtzentrum befinden sich zwei römische Wohnanlagen mit Mosaiken und frühchristlichen Oratorien, welche auch mit Mosaiken verziert sind.